Samstag, den 29.3. - Agnes Water (bzw.
Busfahrt dorthin mit späterem Upload...)
Endlich komme ich mal wieder zum
schreiben! Die letzten Tage waren ziemlich vollgepackt, von daher
nehmt es mir nicht Übel, dass ihr so wenig von mir hört. Dafür nun
aber ein ausführlicher Bericht über
- Byron Bay mit Schnorcheltrip, tollem Essen und Spaziergang zum Leuchtturm
- Kurztrip nach Brisbane
- Noosa mit Costal Track und Kanufahrt in den Everglades
- Hervey Bay und Landcruiser Trip auf Fraser Island mit richtig tollen Leuten!
Aber mal der Reihe nach. Wie ich ja
beim letzten Eintrag schon geschrieben habe, sind wir an unserem
zweiten Tag in Byron zum schnorcheln an den Julian Rocks, die direkt
vor der Küste liegen.
Fünf holprige Minuten Bootsfahrt
später sind wir dort mittags angekommen und hatten etwa zwei Stunden
Zeit, auf eigene Faust durch die Gegend zu schnorcheln. Also ab ins
Wasser und Augen offen halten, da wir ja niemanden dabei hatten, der
uns gezeigt hätte, wo wir Schildkröten und Co so finden können.
War allerdings auch nicht nötig, wie wir nach etwa zwei Minuten
festgestellt haben, als ich fast in die erste Schildkröte hinein
geschwommen wäre!
Überhaupt war es kein Problem, all die
Tiere dort zu finden, da es von denen nur so wimmelte! Neben drei
ziemlich großen und einer kleineren Schildkröte haben wir geschätzt
zehn riesengroße Leopardenhaie gesehen (an die Ängstlichen unter
euch: die ernähren sich von Plankton und haben soweit ich weiß
nicht mal richtige Zähne, geschweige denn sind aggressiv, keine
Sorge also!) und außerdem etliche kleinere Rochen, Mantas und einen
Eagle Ray (viel Spaß beim googlen nach der Übersetzung, ich hab ja
wie gesagt grade kein Internet), der wunderschön war!!
Leider hatten wir „nur“ zehn Meter
Sicht, weshalb man auf den Bildern nicht alles ganz so toll sieht,
aber ich glaube es reicht, um sich vorstellen zu können, wie nah wir
waren! Mit dem Neoprenanzug war es außerdem ganz schön schwer,
runter zu tauchen, da gerade die Haie ja nicht direkt an der
Wasseroberfläche schwimmen, mit etwas verausgaben hat man aber
immerhin 3-5m schaffen können, je nach Strömung und Wellengang und
ich hab es zwei mal sogar so nah an die Tiere herangeschafft, dass
ich sie anfassen konnte! Auf den Bildern sieht man auch nicht, wie
groß die eigentlich wirklich waren, aber die kamen locker auf 2m!
Eines der Highlights war dann am Ende
noch eine Schildkröte, die direkt vor uns aufgetaucht ist und mit
der wir eine Weile schwimmen konnten.
Unser Schnorcheltrip war also ein
voller Erfolg und bisher der beste, den ich hatte!
Am nächsten Tag haben wir uns dann ein
wenig Pause und einen reinen Strandtag gegönnt und sind abends irre
lecker asiatisch Essen gewesen, samt Bundaberg Ginger Beer, was
tausendmal besser schmeckt als jedes Ginger Ale in Deutschland –
Yummie!
Am nächsten Morgen ging das Geschlemme
direkt weiter...
Wir sind in einem recht coolen Hostel
namens Aquarius untergekommen, zu dem auch ein kleines Café gehört,
wo es für Hostelgäste Rabatt aufs Essen gibt. Und nachdem wir etwa
fünf mal am Werbeschild vorbeigelaufen sind auf dem stand „Pancakes
with seasonal berries and maple sirup“ war relativ klar, dass ich
da mal frühstücken musste. Würden sie ein Bild davon dazu hängen,
was man dann bekommt, ginge das vermutlich noch viel mehr Leuten so:
Danach hieß es erstmal Fressnarkose am
Strand auskurieren und am Nachmittag haben wir uns dann auf den Weg
zum Lighthouse gemacht. Man spaziert direkt an der Küste entlang und
hat einen wunderschönen Blick, auch wenn es leider recht bewölkt
geworden ist!
Außerdem erreicht man dort den
östlichsten Punkt Australiens.
Von dort oben kann man trotz mega
Entfernung sogar Schildkröten, Mantas und Haie im Wasser schwimmen
sehen!
Unser eigentlicher Plan war, uns vom Leuchtturm aus den
Sonnenuntergang anzusehen, von dem recht bald klar war, dass er nicht
großartig toll werden würde, weswegen wir dann immerhin noch im
Trockenen zurück marschiert sind!
Am Freitag sind wir dann früh morgens
mit dem Bus richtig Noosa gefahren, da wir allerdings keinen
Direktbus mehr bekommen haben, mussten wir vier Stunden in Brisbane
auf unseren Anschluss warten. Das hat sich dann aber als eigentlich
gar nicht so doof herausgestellt, da wir so die sechsstündige Fahrt
in zwei Hälften geteilt haben und zudem noch ein wenig durch
Brisbane schlendern konnten. Pizza und Pasta bei Vapiano und danach
noch ein wenig durch den Botanischen Garten.
In Noosa haben wir unseren ersten Tag
ausnahmsweise mal wieder am Strand verbracht ;) wir waren aber nicht
nur faul und sind statt mit dem Shuttle (die Hostels bieten hier
meist stündliche Fahrten im Minibus an, mit denen man in die Stadt,
an den Strand oder zum einkaufen kommt) zu Fuß am Sound zurück
gelaufen. Noosa ist wie Byron klein und gemütlich, allerdings
weniger hippiemäßig und dafür einfach ein Ort für die
Superreichen wie es scheint. Ich habe glaube ich noch nie so viele
gigantische Villen auf einem Fleck gesehen!
Abends haben wir uns dann noch einen
riesen Topf Guacamole gemacht und es uns ganz gemütlich am Wasser
schmecken lassen =)
Nur faul geht aber natürlich auch
nicht, also sind wir am nächsten Morgen bei bestem Wetter zum Laguna
Lookout marschiert, was eigentlich nur als kleiner Abstecher vor
unserem eigentlichen Track geplant war, uns dank Sonne satt aber
schon ganz gut ins Schwitzen gebracht hat!
Von dort ging es an Villen
vorbei über die steilste Straße, die ich je hinab gelaufen bin,
zurück zur Küste für einen angekündigt 2-3 stündigen
Küstentrack. Auf die Uhr geguckt haben wir natürlich nicht, dafür
waren wir aber auch viel zu sehr mit der tollen Aussicht beschäftigt.
Ohne Worte:
Da wir schon früh aufgebrochen waren,
hatten wir im Anschluss noch Zeit, den Tag am Strand ausklingen zu
lassen und uns an der westlichen Seite des Sounds den Sonnenuntergang
anzusehen =)
Sportlich wie wir sind ;) ging es am
nächsten Tag dann direkt weiter in die Everglades. Thore hat immer
noch kein Känguru gesehen und uns wurde gesagt, dort bestünde die
Chance, dass eines an uns vorbei hüpft, wenn auch nur aus der Ferne.
Mal ganz abgesehen davon, dass es dort schön sein soll, wieso also
nicht, dachten wir uns!
Die Passagiere unseres kleinen Bootes
waren lustigerweise entweder sehr jung oder sehr alt und nach einem
gemeinsamen Start über den Fluss in die Everglades wurden wir
Kanufahrer dann abgesetzt und auf den Weg den Fluss hinauf geschickt,
wo wir uns 5km weiter zum grillen wieder treffen wollten. Wir haben
es ganz knapp geschafft, uns nicht zu verrudern und sind etwa eine
Stunde später beim Grillplatz angekommen (Thore und ich waren
übrigens die Schnellsten, nur so am Rande..!)
Von Fisch und Steak gestärkt, ging es
dann bei noch prallerer Sonne wieder zurück und zack – wieder
waren wir die Ersten! Einfach unschlagbar ;)
Sonnentechnisch war das leider erstmal
das Ende einer guten Woche... Am nächsten Tag ging es nämlich
weiter nach Hervey Bay, von wo aus wir die dreitägige Tour nach
Fraser Island starten sollten. Nachmittags stand direkt Briefing,
Gruppenbildung und einkaufen auf dem Plan und wir hatten das
wahnsinnige Glück mit den liebsten und coolsten sechs Menschen der
ganzen 31 Mann starken Gruppe zu beschließen, uns ein Auto zu teilen
und außerdem zusammen zu essen. Auf gings also zu Woolworth wo wir
etwa fünfhundert Packungen Toast und etliches andere gekauft haben,
nicht zu vergessen all das lecker (nicht) Goon für unsere Abende
zusammen. Nächstes Mal dann vielleicht doch lieber wieder Bier oder
Cider...
Abends haben wir (bzw zwei der Jungs)
dann noch ganz dekadent Steak gezaubert und sind dann rechtzeitig zu
Bett um am nächsten Morgen um halb 6 aufzustehen...
Nach zwei super wichtigen Kurzvideos
über die gefährlichen Dingos (dazu später mehr) und das Fahren mit
den Allradantrieb Jeeps ging es dann auf Richtung Insel. Vollgepackt
und zu acht ins Auto gestopft, ausgestattet mit Lautsprechern und
Handys für Musik hatten wir trotz strömendem Regen und
fürchterlichem Wetterbericht allesamt gute Laune und haben direkt
einen coolen ersten Tag auf der Insel verbracht.
Direkt als erstes ging es zu einem See
und unser Tourguide Damo hat es tatsächlich geschafft uns trotz
schlechten Wetters dort hinein zu jagen, indem er uns erzählt hat,
dass durch ein Öl der darum gelegenen Bäume, das ins Wasser läuft,
dieses wie eine Kur für die Haare ist. Und zack ist auch die letzte
Frostbeule hinein gesprungen! Danach gings zu einem Lunchplatz wo wir
noch kurz durch den Regenwald spaziert sind.
Nächster Stopp war ein weiterer See,
zumindest nach 40 Minuten Fußmarsch. Als wir dort ankamen regnete es
(mal wieder) in strömen, aber was soll man machen...
Hinter den Dünen gings dann für die
Jungs über die Dünen gerollt direkt wieder ins Wasser.
Am späten Nachmittag sind wir dann im
Camp angekommen und uns wurde eröffnet, wie wir unsere
Toilettengänge zu verrichten haben – Klos oder Duschen?
Fehlanzeige!
An dieser Stelle zurück zu den
Dingos... Die sehen zwar niedlich aus, können aber recht gefährlich
werden und es gab vor einiger Zeit sogar einen Todesfall, weil ein
Dingo einen kleinen Jungen ins Bein gebisssen hat und dabei seine
Aorta erwischt hat.
Aufs Klo gings also immer nur
mindestens zu zweit (endlich mal kein Gemecker, wenn wir Mädels nach
einem Pipipartner suchen..) und mit Metallsstange bewaffnet.
Halleluja!
Funktionierte besonders abends im
Dunkeln ganz großartig und ich wurde mit heruntergelassener Hose
direkt von einer Welle umgespült. (Thore sagt, ich soll dazu
schreiben, dass ich einen kleinen Schwips hatte und wir zu nah ans
Wasser ran sind. Stimmt aber einfach nicht! Also zumindest
letzteres...) Das nenne ich mal Abenteuerurlaub!
Generell ging es eher provisorisch zu,
trotz 500 Dollar Investition in die Tour funktionierte abends dann
das Licht nicht und wir haben gemütlich im Scheinwerferlicht der
Autos gegrillt... Spaß hatten wir aber dank der tollen Leute und ein
paar Bieren trotzdem!
Zumindest bis zum nächsten morgen.
Nachts hat es einfach mal komplett durch geregnet, weshalb unsere
Zelte komplett geflutet wurden und wir am nächsten Morgen
beschließen mussten, die zweite Nacht im Hotel zu verbringen. Auf
eigene Kosten natürlich, aber immerhin mit Gruppenrabatt. Außerdem
konnten wir aufgrund des miesen Wetters leider nicht zu den Champaign
Pools fahren, was sehr schade war, da die wunderschön sein sollen.
Eine Runde Fluss hinab schwimmen war aber drin:
Das war dann auch das letzte Foto, das
Thore mit meiner Unterwasserkamera gemacht hat, bevor er sie irgendwo
im Fluss verloren hat (apropos Fotos: die Fotos vom Trip sind wie ihr
vielleicht erkannt habt ein bunter Mix von all unseren Kameras und
zum bearbeiten war ich da zu faul, nicht wundern also..).
Glücklicherweise hatten wir schnell
einen ganzen hochmotivierten Suchtrupp bereit und eine der besonders
energiereichen (um nicht zu sagen durchgedrehten) aber lieben
Schwedinnen hat das gute Stück kreischend wiedergefunden! Alles gut
also =)
Danach hats direkt wieder zu schütten
angefangen (ich habe selten solche Regengüsse erlebt...) und wir
haben hinter den Autos Schutz suchen müssen. Nicht dass man noch
nass wird nachdem man baden war ;)
Als nächstes sind wir zum Maheno
Shipwreck, was ja bei schlechtem Wetter eh toller aussehen soll, weil
gespenstischer (ist klar),zu den Pinnacles, verschieden farbigen
Sanddünen und ein Walskelett angucken. Alternativprogramm halt...
Abends wars dafür aber umso schöner – ich sags euch, schlaft
einmal bei dem Wetter im Zelt und ihr wisst eine warme Dusche und ein
richtiges Bett das erste mal im Leben überhaupt richtig zu schätzen!
Wir haben diese Tatsache gefeiert als ob wir im Lotto gewonnen hätten
und gespeist wie die Könige. Im Flur vor den Zimmern ;)
Das sind wir – im Uhrzeigersinn:
Vorne links Ben (England), Donna (England), Neil (England), Claire
(Frankreich), ich, Rich (England), Remi (Frankreich) und Thore =)
Aaaaber! Dann kam der nächste Morgen.
Und siehe da, wir haben das erste mal seit zwei Tagen die Sonne
wieder gesehen! Infolge dessen hat sich zwar jeder (außer mir
natürlich, ich bin ja soo braun ;) einen kleinen bis
ultramegamäßigen Sonnenbrand geholt aber wir hatten einen
fantastischen Morgen am Lake Mackenzie!
Auf dem Rückweg hat es noch ein
Autoteam geschafft, sich eine kleine Panne in Form eines Baumstammes
zwischen Feder und Felge einzufangen, aber wir haben es schließlich
heil und gesund (Wunder oh Wunder bei dem Wetter) zurück nach Hervey
Bay geschafft und mit unseren kleinen Fraser-Familie den letzten
Abend mit köstlichem Thaifood und einigen Cidern im Pub ausklingen
lassen =)
Toll wars!
Jetzt sitzen wir also grade im Bus nach
Agnes Water, wo wir auf ein wenig Sonne für zwei entspannte
Strandtage hoffen, bevor es dann direkt weiter zur nächsten
Dreitagestour geht: Whitsundays! Ich zittere seit Tagen, weil ich so
so so auf gutes Wetter dort hoffe, bitte drückt alle fleißig die
Daumen! Ich zähle auf euch =)
<3
(Ansonsten: Wenn du Rechtschreibfehler
findest Mama, dann darfst du sie behalten ;) das ist zu viel zum
nochmal durchlesen...)
PS.: Man gut wir kommen überhaupt nach
Norden, haben gerade eine völlig überflutete Brücke überquert,
irre!