Donnerstag, 8. Mai 2014

Donnerstag, den 1.5. - LA

Wieder mal ein verspäteter Upload, aber was Internet anbelangt, können die westlichen Länder gegen Südostasien wohl echt abstinken. Ich schätze hier weiß man wohl einfach, womit sich Geld verdienen lässt, zumindest wirkt es so, wenn man sich die absurden Preise für ein bisschen WiFi anguckt..

Ich komme nun also endlich mal dazu, von meinen letzten Tage in Cairns, wo ich ja ein ganzes Weilchen war, zu berichten. Außerdem gibt’s eine Runde Islandhopping-Bericht über Fiji und eine kleine Zusammenfassung meines ersten Eindruckes von den USA samt Fotos von Los Angeles!

Nachdem Thore also wieder zurück nach Hause musste, habe ich meine letzten anderthalb Wochen in Australien in einem recht günstigen Hostel in Cairns verbracht. Dort hab ich Amelie aus Winsen kennen gelernt und noch ein paar andere liebe Mädels. Ich kann nicht gerade behaupten, dass ich in Cairns noch wahnsinnig viel gemacht hätte (außer jede Menge Geld zu sparen), aber ich hatte trotzdem eine richtig gute Zeit! Amelie und ich haben viel gequatscht (und oder uns verquatscht), lecker gekocht, in der Sonne gelegen oder sind herumgebummelt (was in einem Berg Obst und Gemüse für nahezu kein Geld endete – 8 Avocados für 2 Dollar sag ich nur! Allerdings auch in zwei Billabong Kleidern für etwas mehr als 2 Dollar...).

Einen Nachmittag haben wir zusammen mit Martina im botanischen Garten verbracht. Dank der Schilder dort, habe ich gehofft ein paar wilde Krokodile zu sehen, wurde aber leider gnadenlos enttäuscht!









Außerdem hab ich es endlich mal geschafft, die Papageien in ihrem Baum zu knipsen, die sich dort jeden Abend zur Dämmerung versammeln (und einen Höllenlärm veranstalten) und eine Stunde später als am Abend zuvor haben sich auch endlich die Fledermäuse erbarmt und ihre nächtliche Runde angetreten, sodass ich auch davon mal ein Foto und Video machen konnte ;)





Absolutes Highlight war (neben den zwei Tagen verschanzen im Hostel wegen des Zyklons, der am Ende dann völlig harmlos war..) für uns allerdings Ostern =)
Wir haben eine Runde Ostereier gekauft und uns gegenseitig in drei Runden im Zimmer versteckt! Wir dachten, ein Dorm gäbe sicherlich nicht viele Versteckmöglichkeiten her, aber ich habe mich selbst übertroffen und die besten (und unmöglichsten) Verstecke gefunden!
Letzten Endes haben wir dann aber doch alles gefunden (trotz einiger „Ups-wo-war-nochmal-unser-letztes-Versteck?“-Schwierigkeiten)!


Martina =)



Und Amelie =)


Tja und dann gings für mich auch schon nach Fiji!

BULA! (das heißt dort Hallo, Willkommen, Leben und noch gefühlt tausend andere Dinge...)

Bula und Fijitime (was soviel bedeutet wie: „wir sagen dir zwar eine Uhrzeit, halten uns aber aus Prinzip nicht daran“) sind vermutlich die beiden Wörter, die ich in meiner Woche dort am häufigsten gehört habe... Was genau Fijitime bedeutet, habe ich direkt an meinem ersten Tag am eigenen Leibe zu spüren bekommen.

Hier eine kleine längere Geschichte von den Tücken des Reisens... Wer keine Zeit hat ließt einfach ab dem Wort „FIJITIME“ weiter ;)

Ich wurde direkt morgens um 6 vom Flughafen abgeholt und zu meinem Hostel gebracht, das wirklich schön war (Bilder gibt’s leider keine, zum Grund dafür gleich mehr)! Direkt am Strand, Palmen, Pool und Hängematten – Fijis Standard Ausrüstung.
Da ich noch nicht in mein Zimmer einchecken konnte, wurde mir gesagt ich solle meine Sachen einfach schnell an der Rezeption lassen und um 10 Uhr wieder kommen. Gesagt getan – Bikini an und ab in die Sonne zum lesen und dösen. Als ich dann um Punkt 10 (nicht Fijitime) zurück zur Rezeption kam, war von meinem Gepäck leider weit und breit keine Spur. Nachdem ich ein paar der 26 (!) dort beschäftigten Fijianer (oder wie auch immer) gefragt hatte, ob irgendjemand meine Sachen gesehen habe, merkte ich an der beginnenden Panik der selbigen (und alles Unentspannte ist wirklich sehr ungewöhnlich für Fijis Einwohner), dass mein Gepäck wohl verschwunden war. Nach ein paar Telefonaten stellte sich dann heraus, dass irgendein schlauer oder übermotivierter Mensch meinen Rucksack in einen Tourbus verfrachtet hatte, der gen Norden ging. Angeblich. Ob es sich dabei wirklich um meinen Rucksack oder irgendeinen x-beliebigen handelte, war leider nicht so ganz klar.
Ich, immer noch in Bikini und Strandkleid und ohne irgendwelches Hab und Gut und langsam leicht nervös, da ich am nächsten Morgen ja selbst meine 6-tägige Tour antreten sollte, habe also versucht herauszufinden, ob und wann ich meine Sachen denn wieder kriegen würde. Keine Sorge hieß es, gegen Nachmittag oder Abend seien diese auf jeden Fall wieder da.
Ich hab mir also gedacht gut, bleib ich mal entspannt, ändern kann ich ohnehin nichts und den restlichen Tag in der Sonne verbracht. Gegen Abend habe ich dann nochmal nachgehakt und mir sagen lassen, um 8 Uhr seien meine Sachen zurück. Genug Zeit, um noch zu duschen und dann früh ins Bett zu gehen um am nächsten Morgen um 6 Uhr aufzustehen und zu meiner Tour aufzubrechen, sagte ich mir. Dann war es also 8 Uhr, kein Rucksack weit und breit, aber es hieß, er müsse jeden Moment da sein. Langsam leicht unterkühlt im Kleidchen habe ich mich also zu ein paar Leuten gesetzt und mir die Cava Zeremonie der Fijianer beibringen lassen (dazu später mehr).
Es wurde 9, es wurde 10, von meinem Rucksack keine Spur.
Etwas nervöser als bis dahin, habe ich also versucht herauszufinden, wann meine Sachen denn kämen, ich hatte die Nacht zuvor dank Flug schließlich null geschlafen und musste schon früh wieder raus... Einige Anrufe später, wurde mir gesagt, der Rucksack (von dem ich zutiefst hoffte, dass es überhaupt meiner sei), würde nicht vor Mitternacht im Hostel eintreffen. Müde und resigniert beschloss ich also, einfach schon mal schlafen zu gehen und habe mir versichern lassen, dass der zuständige Mensch des Hostels mir den Rucksack direkt nach dessen Ankunft ins Zimmer stellen würde. Ich habe mir ein wunderschönes (und übel riechendes) Schlafshirt geliehen, ein Stück Seife und ein Handtuch und habe mich dann großartig ausgestattet ins Bett verkrümelt.
Wie gut ich geschlafen habe, kann man sich denken. Ich bin etwa halbstündlich aufgewacht und habe langsam panisch nach meinem Rucksack geguckt, der ja in mein Zimmer gebracht werden sollte, was leider nicht der Fall war. Meine Nacht habe ich also statt mit Schlaf damit verbracht, Pläne für den Fall zu schmieden, dass ich keinerlei Gepäck mehr hätte (und beschlossen, dass ich auf Fiji im Bikini überleben könnte, die USA in Kalifornien auch einigermaßen machbar wären, aber mit aktuell 12 Grad in Chicago und 17 Grad in NY problematisch werden könnten).
Völlig gerädert bin ich dann um 6 Uhr morgens zurück zur Rezeption, um herauszufinden, was ich nun machen solle, nur um meinen Rucksack einsam dort in der Ecke stehen zu sehen... Erleichterung und Ernüchterung gleichermaßen!

Hallo FIJITIME!

Ich habe mich dann am zweiten Morgen auf Fiji also auf den Weg zu meiner Tour gemacht. 6 Tage, 5 Nächte, 3 Inseln. Meine gebuchte Tour bestand leider nur aus Vouchern für Fähre und Hostels sowie einige Aktivitäten, was ich etwas schade fand, da ich gehofft hatte die Zeit mit den gleichen Leuten zu verbringen. Es hat sich aber herausgestellt, dass das halb so wild war, da man viele Leute auf den unterschiedlichen Inseln wieder getroffen hat. Ich war auf zwei Inseln der Yasawas, die im Westen der Hauptinsel liegen und am letzten Tag noch auf einer Miniinsel der Mamanuca Inseln. Eine Fähre fährt morgens von der Hauptinsel Richtung Norden, klappert einmal alle Inseln ab, dreht Mittags am nördlichsten Punkt um, und fährt zurück. So kann man ganz gemütlich von Insel zu Insel schippern.







Kleine Boote holen einen dann von der Fähre ab und fahren einen zu den Hostels auf den jeweilign Inseln. Meine ersten zwei Nächte habe ich auf Nacula Island (der nördlichsten der Yasawas) verbracht. Dort wurde ich in meinem Zimmer direkt mal gebührlich begrüßt:


Da ich Australien ohne Sichten einer Tarantel hinter mich gebracht habe, hatte ich auf Fiji irgendwie keine erwartet, weshalb ich erst dachte, es wäre ein Scherz und ich hätte eine Plastikspinne auf meinem Bett. Bis sie dann zu Krabbeln anfing. Yeah! Aber wir waren ganz tapfer, haben erstmal alle fleißig Beweisfotos gemacht und dann jemanden geholt, um zu fragen, ob das Tierchen giftig sei, oder wir sie bedenkenlos raus bringen könnten (nicht giftig, alles gut!)

Sonst wars dort aber wirklich wunderschön =)




Ich habe meine zwei Tage dort mit lesen und gammeln in der Sonne, schnorcheln und einem Trip in die Höhle verbracht, die in dem Film Blue Lagoon (glaube ich) zu sehen ist. Bilder davon kann ich leider keine zeigen, da der USB-Anschluss meiner Unterwasserknipse wohl hinüber ist...

Alles aber ganz paradiesisch und ein bisschen so, wie ich mir vielleicht Hawaii vorgestellt hätte. Bei Ankunft auf den Inseln wird man von ein paar Einwohnern mit Blumenkette und Gitarre begrüßt, die für einen Singen, jeder ist ganz „Bula“ und entspannt und da es ohnehin nicht viel zu tun oder zu sehen gibt, kommt auch definitiv nicht der leiseste Stress auf!

Von Nacula ging dann weiter nach Naviti Island. Auch davon gibt’s leider keine Fotos, diesmal weil ich einfach zu faul war (und immer hoffe, dass mir vielleicht jemand seine Bilder schickt...). Ich habe dort direkt auch ein paar Leute von der ersten Insel wieder getroffen und wir haben dank leider etwas schlechterem Wetter (was heißt keine Sonne) unsere Tage mit quatschen und der schweißtreibenden Anfertigung von Kokosnussschalen und Ringen (Stunden und Stunden für nichts, da ich meinen bei sägen zerbrochen habe...) verbracht. In der Gesellschaft von einem kleinen Katzenbaby, das wir Coco getauft haben, weil sie uns ständig unsere Kokosnuss weggefressen hat, und einer Menge netter Inselbewohner. Inselstyle!

Außerdem gings nochmal zum schnorcheln zu einem wirklich schönen Riff namens Coral Garden (zu Recht), wo ich auch einen kleinen Hai gesehen habe. Eigentlich wollten wir Mantas sehen, die ein paar hundert Meter weiter leben, leider war die Strömung dort so stark, dass es nahezu unmöglich war, sie unter Wasser zu erwischen, weshalb wir nur einen vom Boot gesehen haben.

Nach zwei Nächten dort, bin ich dann schon zu meiner letzten Insel – South Sea Island. Die ist so klein, dass man sie zu Fuß in zehn Minuten umrunden kann ;)


Aber wunderschön =)







Leider hatte ich nur den Abend und die Nacht dort, da ich am nächsten und letzten Tag noch eine Segeltour gebucht hatte.


Wir sind damit zur Insel gefahren, auf der Tom Hanks „Castaway“ gedreht hat und haben dort ein wenig ausgespannt. Kein schlechter Ort zum verschollen gehen ;)







Außerdem waren wir noch in einem kleinen Dort zur Cava Zeremonie mit den Einwohnern.

Eine kurze Erklärung zu der ganzen Cava Geschichte. Cava (ich weiß nicht mal genau wie mans schreibt) ist ein Pulver, das aus einer Wurzel hergestellt wird und ein schwaches Sedativum enthält (klingt jetzt wilder als es ist). Die Einwohner Fijis mixen das dann mit Wasser, füllen es in eine Kokosschale und trinken das Zeug, das aussieht wie Schlammwasser, gefühlt den lieben langen Tag. Wenn man die Schale gereicht bekommt, muss man „Bula“ (was sonst...) rufen, in die Hände klatschen und dann auf ex trinken (weil sonst die Zunge taub wird). Wenn man die Schale zurück gibt, klatscht man noch drei mal und das wars dann. Den Aussagen der Fijis (-aner - ??) zufolge, müsste man etwa 50 Schalen Cava trinken, um etwas von der Droge zu spüren, die es enthält. Hab ich lieber mal nicht ausprobiert, das Zeug schmeckt nämlich fürchterlich!


Ansonsten war der Dorfbesuch eher eine reine Verkaufsveranstaltung, da die Damen aus dem Dorf dort Schmuck und andere Souvenirs verkaufen. Leider nichts wirklich schönes dabei.


Zurück auf dem Boot gabs dann noch eine kleine Show, da einer der Jungs Kokosnüsse mit seiner Handkante zerschmettern kann. Recht hilfreiche Fähigkeit bei all den Palmen schätze ich ;)



Tiefenentspannt und erholt ging es dann abends für mich direkt schon wieder zum Flughafen. Bye bye Fiji – hey Los Angeles!

Ich hatte zwar nur zweieinhalb Tage hier, habe aber, da ich ja ohnehin kein Stadtmensch bin, schon das Gefühl, dass ich alles gesehen habe, was ich wollte.
Mein Hostel war glücklicherweise in Santa Monica, wo es mir mit Abstand am besten gefallen hat. Direkt zwischen Shoppingpromenade und Pier. Schön!


Ich habe dort Mari aus Norwegen kennen gelernt und wir sind dann an meinem ersten „richtigen“ Tag gleich morgens nach Beverly Hills gefahren. Leider hat uns die Hosteltante dort zur Shoppingmall geschickt und da wir nicht auf shoppen aus waren (genug Geld verschleudert...), sind wir nur ein wenig dort in der Nähe durch die Gegend, wo es leider nicht viel zu sehen gab.


Nach einer Weile haben wir deshalb beschlossen, uns auf den Weg nach Hollywood zu machen und sind zum Walk of Fame.






Man sieht es kaum, aber das ist der Stern von Johnny Depp <3


Von dort gabs auch einen Blick aufs Hollywood Sign – check.




Dann hat uns ein Typ angequatscht und gefragt, ob wir nicht Gäste in einer TV Show sein wollen, völlig kostenlos - bei Jimmy Kimmel. Wir dachten das wäre sicher lustig und haben uns angestellt. Blöderweise wurde uns eine geschlagene Stunde später dann eröffnet, dass leider keine Plätze mehr frei wären. Na danke!
Generell hatte ich mir Hollywood und all das irgendwie glamouröser vorgestellt. Es hat mich irgendwie ein wenig an den Kiez in Hamburg erinnert. Jede Menge trashige Läden und verrückte Leute. Etwas überbewertet in meinen Augen!

Tag zwei wollten wir dann am Strand (bzw der Promenade) verbringen. Wir sind also runter zum Pier und von dort aus zum Venice Beach gelaufen. Das war tatsächlich sehr cool. Die Promenande ist richtig schön und alles ist ganz Klischee amerikanisch - riesig und weit.






Die Promenade am Venice Beach ist dagegen etwas ghettomäßig, Graffiti, lauter Leute, die einem Gras oder sonstigen Mist verkaufen wollen und viele Läden mit Billigshirts voller noch billigerer Aufdrucke. Es gab aber super viel zu sehen und wir sind eine ganze Weile dort herumspaziert!








So viel für jetzt =) ich bin sehr gespannt, was mich in den USA noch erwartet. Meine Eindrücke bisher:

  • Amerikaner haben ein schwarzes Loch im Bauch oder essen einfach gern zig Mal das Gleiche – gigantischste Portionen der Welt!
  • Alles was man so aus Filmen kennt, gibt es hier tatsächlich. Egal wie verrückt, bescheuert oder abwegig es erscheint! Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten...
  • Wer dachte, die Asiaten seien gut darin, einem etwas anzudrehen, war noch nicht in den USA!



Bis bald meine Lieben! Ich umarme euch!!