Donnerstag, den 1.5. - LA
Wieder mal ein verspäteter
Upload, aber was Internet anbelangt, können die westlichen Länder
gegen Südostasien wohl echt abstinken. Ich schätze hier weiß man
wohl einfach, womit sich Geld verdienen lässt, zumindest wirkt es
so, wenn man sich die absurden Preise für ein bisschen WiFi
anguckt..
Ich komme nun also endlich
mal dazu, von meinen letzten Tage in Cairns, wo ich ja ein ganzes
Weilchen war, zu berichten. Außerdem gibt’s eine Runde
Islandhopping-Bericht über Fiji und eine kleine Zusammenfassung
meines ersten Eindruckes von den USA samt Fotos von Los Angeles!
Nachdem Thore also wieder
zurück nach Hause musste, habe ich meine letzten anderthalb Wochen
in Australien in einem recht günstigen Hostel in Cairns verbracht.
Dort hab ich Amelie aus Winsen kennen gelernt und noch ein paar
andere liebe Mädels. Ich kann nicht gerade behaupten, dass ich in
Cairns noch wahnsinnig viel gemacht hätte (außer jede Menge Geld zu
sparen), aber ich hatte trotzdem eine richtig gute Zeit! Amelie und
ich haben viel gequatscht (und oder uns verquatscht), lecker gekocht,
in der Sonne gelegen oder sind herumgebummelt (was in einem Berg Obst
und Gemüse für nahezu kein Geld endete – 8 Avocados für 2 Dollar
sag ich nur! Allerdings auch in zwei Billabong Kleidern für etwas
mehr als 2 Dollar...).
Einen Nachmittag haben wir zusammen mit Martina im botanischen Garten verbracht. Dank der Schilder dort, habe ich gehofft ein paar wilde Krokodile zu sehen, wurde aber leider gnadenlos enttäuscht!
Einen Nachmittag haben wir zusammen mit Martina im botanischen Garten verbracht. Dank der Schilder dort, habe ich gehofft ein paar wilde Krokodile zu sehen, wurde aber leider gnadenlos enttäuscht!
Außerdem hab ich es
endlich mal geschafft, die Papageien in ihrem Baum zu knipsen, die
sich dort jeden Abend zur Dämmerung versammeln (und einen Höllenlärm
veranstalten) und eine Stunde später als am Abend zuvor haben sich
auch endlich die Fledermäuse erbarmt und ihre nächtliche Runde
angetreten, sodass ich auch davon mal ein Foto und Video machen
konnte ;)
Absolutes Highlight war
(neben den zwei Tagen verschanzen im Hostel wegen des Zyklons, der am
Ende dann völlig harmlos war..) für uns allerdings Ostern =)
Wir haben eine Runde
Ostereier gekauft und uns gegenseitig in drei Runden im Zimmer
versteckt! Wir dachten, ein Dorm gäbe sicherlich nicht viele
Versteckmöglichkeiten her, aber ich habe mich selbst übertroffen
und die besten (und unmöglichsten) Verstecke gefunden!
Letzten Endes haben wir
dann aber doch alles gefunden (trotz einiger
„Ups-wo-war-nochmal-unser-letztes-Versteck?“-Schwierigkeiten)!
Martina =)
Und Amelie =)
Tja und dann gings für
mich auch schon nach Fiji!
BULA! (das heißt dort
Hallo, Willkommen, Leben und noch gefühlt tausend andere Dinge...)
Bula und Fijitime (was
soviel bedeutet wie: „wir sagen dir zwar eine Uhrzeit, halten uns
aber aus Prinzip nicht daran“) sind vermutlich die beiden Wörter,
die ich in meiner Woche dort am häufigsten gehört habe... Was genau
Fijitime bedeutet, habe ich direkt an meinem ersten Tag am eigenen
Leibe zu spüren bekommen.
Hier eine kleine längere
Geschichte von den Tücken des Reisens... Wer keine Zeit hat ließt
einfach ab dem Wort „FIJITIME“ weiter ;)
Ich wurde direkt morgens
um 6 vom Flughafen abgeholt und zu meinem Hostel gebracht, das
wirklich schön war (Bilder gibt’s leider keine, zum Grund dafür
gleich mehr)! Direkt am Strand, Palmen, Pool und Hängematten –
Fijis Standard Ausrüstung.
Da ich noch nicht in mein
Zimmer einchecken konnte, wurde mir gesagt ich solle meine Sachen
einfach schnell an der Rezeption lassen und um 10 Uhr wieder kommen.
Gesagt getan – Bikini an und ab in die Sonne zum lesen und dösen.
Als ich dann um Punkt 10 (nicht Fijitime) zurück zur Rezeption kam,
war von meinem Gepäck leider weit und breit keine Spur. Nachdem ich
ein paar der 26 (!) dort beschäftigten Fijianer (oder wie auch
immer) gefragt hatte, ob irgendjemand meine Sachen gesehen habe,
merkte ich an der beginnenden Panik der selbigen (und alles
Unentspannte ist wirklich sehr ungewöhnlich für Fijis Einwohner),
dass mein Gepäck wohl verschwunden war. Nach ein paar Telefonaten
stellte sich dann heraus, dass irgendein schlauer oder
übermotivierter Mensch meinen Rucksack in einen Tourbus verfrachtet
hatte, der gen Norden ging. Angeblich. Ob es sich dabei wirklich um
meinen Rucksack oder irgendeinen x-beliebigen handelte, war leider
nicht so ganz klar.
Ich, immer noch in Bikini
und Strandkleid und ohne irgendwelches Hab und Gut und langsam leicht
nervös, da ich am nächsten Morgen ja selbst meine 6-tägige Tour
antreten sollte, habe also versucht herauszufinden, ob und wann ich
meine Sachen denn wieder kriegen würde. Keine Sorge hieß es, gegen
Nachmittag oder Abend seien diese auf jeden Fall wieder da.
Ich hab mir also gedacht
gut, bleib ich mal entspannt, ändern kann ich ohnehin nichts und den
restlichen Tag in der Sonne verbracht. Gegen Abend habe ich dann
nochmal nachgehakt und mir sagen lassen, um 8 Uhr seien meine Sachen
zurück. Genug Zeit, um noch zu duschen und dann früh ins Bett zu
gehen um am nächsten Morgen um 6 Uhr aufzustehen und zu meiner Tour
aufzubrechen, sagte ich mir. Dann war es also 8 Uhr, kein Rucksack
weit und breit, aber es hieß, er müsse jeden Moment da sein.
Langsam leicht unterkühlt im Kleidchen habe ich mich also zu ein
paar Leuten gesetzt und mir die Cava Zeremonie der Fijianer
beibringen lassen (dazu später mehr).
Es wurde 9, es wurde 10,
von meinem Rucksack keine Spur.
Etwas nervöser als bis
dahin, habe ich also versucht herauszufinden, wann meine Sachen denn
kämen, ich hatte die Nacht zuvor dank Flug schließlich null
geschlafen und musste schon früh wieder raus... Einige Anrufe
später, wurde mir gesagt, der Rucksack (von dem ich zutiefst hoffte,
dass es überhaupt meiner sei), würde nicht vor Mitternacht im
Hostel eintreffen. Müde und resigniert beschloss ich also, einfach
schon mal schlafen zu gehen und habe mir versichern lassen, dass der
zuständige Mensch des Hostels mir den Rucksack direkt nach dessen
Ankunft ins Zimmer stellen würde. Ich habe mir ein wunderschönes
(und übel riechendes) Schlafshirt geliehen, ein Stück Seife und ein
Handtuch und habe mich dann großartig ausgestattet ins Bett
verkrümelt.
Wie gut ich geschlafen
habe, kann man sich denken. Ich bin etwa halbstündlich aufgewacht
und habe langsam panisch nach meinem Rucksack geguckt, der ja in mein
Zimmer gebracht werden sollte, was leider nicht der Fall war. Meine
Nacht habe ich also statt mit Schlaf damit verbracht, Pläne für den
Fall zu schmieden, dass ich keinerlei Gepäck mehr hätte (und
beschlossen, dass ich auf Fiji im Bikini überleben könnte, die USA
in Kalifornien auch einigermaßen machbar wären, aber mit aktuell 12
Grad in Chicago und 17 Grad in NY problematisch werden könnten).
Völlig gerädert bin ich
dann um 6 Uhr morgens zurück zur Rezeption, um herauszufinden, was
ich nun machen solle, nur um meinen Rucksack einsam dort in der Ecke
stehen zu sehen... Erleichterung und Ernüchterung gleichermaßen!
Hallo FIJITIME!
Ich habe mich dann am
zweiten Morgen auf Fiji also auf den Weg zu meiner Tour gemacht. 6
Tage, 5 Nächte, 3 Inseln. Meine gebuchte Tour bestand leider nur aus
Vouchern für Fähre und Hostels sowie einige Aktivitäten, was ich
etwas schade fand, da ich gehofft hatte die Zeit mit den gleichen
Leuten zu verbringen. Es hat sich aber herausgestellt, dass das halb
so wild war, da man viele Leute auf den unterschiedlichen Inseln
wieder getroffen hat. Ich war auf zwei Inseln der Yasawas, die im
Westen der Hauptinsel liegen und am letzten Tag noch auf einer
Miniinsel der Mamanuca Inseln. Eine Fähre fährt morgens von der
Hauptinsel Richtung Norden, klappert einmal alle Inseln ab, dreht
Mittags am nördlichsten Punkt um, und fährt zurück. So kann man
ganz gemütlich von Insel zu Insel schippern.
Kleine Boote holen einen
dann von der Fähre ab und fahren einen zu den Hostels auf den
jeweilign Inseln. Meine ersten zwei Nächte habe ich auf Nacula
Island (der nördlichsten der Yasawas) verbracht. Dort wurde ich in
meinem Zimmer direkt mal gebührlich begrüßt:
Da ich Australien ohne
Sichten einer Tarantel hinter mich gebracht habe, hatte ich auf Fiji
irgendwie keine erwartet, weshalb ich erst dachte, es wäre ein
Scherz und ich hätte eine Plastikspinne auf meinem Bett. Bis sie
dann zu Krabbeln anfing. Yeah! Aber wir waren ganz tapfer, haben
erstmal alle fleißig Beweisfotos gemacht und dann jemanden geholt,
um zu fragen, ob das Tierchen giftig sei, oder wir sie bedenkenlos
raus bringen könnten (nicht giftig, alles gut!)
Sonst wars dort aber
wirklich wunderschön =)
Ich habe meine zwei Tage
dort mit lesen und gammeln in der Sonne, schnorcheln und einem Trip
in die Höhle verbracht, die in dem Film Blue Lagoon (glaube ich) zu
sehen ist. Bilder davon kann ich leider keine zeigen, da der
USB-Anschluss meiner Unterwasserknipse wohl hinüber ist...
Alles aber ganz
paradiesisch und ein bisschen so, wie ich mir vielleicht Hawaii
vorgestellt hätte. Bei Ankunft auf den Inseln wird man von ein paar
Einwohnern mit Blumenkette und Gitarre begrüßt, die für einen
Singen, jeder ist ganz „Bula“ und entspannt und da es ohnehin
nicht viel zu tun oder zu sehen gibt, kommt auch definitiv nicht der
leiseste Stress auf!
Von Nacula ging dann
weiter nach Naviti Island. Auch davon gibt’s leider keine Fotos,
diesmal weil ich einfach zu faul war (und immer hoffe, dass mir
vielleicht jemand seine Bilder schickt...). Ich habe dort direkt auch
ein paar Leute von der ersten Insel wieder getroffen und wir haben
dank leider etwas schlechterem Wetter (was heißt keine Sonne) unsere
Tage mit quatschen und der schweißtreibenden Anfertigung von
Kokosnussschalen und Ringen (Stunden und Stunden für nichts, da ich
meinen bei sägen zerbrochen habe...) verbracht. In der Gesellschaft
von einem kleinen Katzenbaby, das wir Coco getauft haben, weil sie
uns ständig unsere Kokosnuss weggefressen hat, und einer Menge
netter Inselbewohner. Inselstyle!
Außerdem gings nochmal
zum schnorcheln zu einem wirklich schönen Riff namens Coral Garden
(zu Recht), wo ich auch einen kleinen Hai gesehen habe. Eigentlich
wollten wir Mantas sehen, die ein paar hundert Meter weiter leben,
leider war die Strömung dort so stark, dass es nahezu unmöglich
war, sie unter Wasser zu erwischen, weshalb wir nur einen vom Boot
gesehen haben.
Nach zwei Nächten dort,
bin ich dann schon zu meiner letzten Insel – South Sea Island. Die
ist so klein, dass man sie zu Fuß in zehn Minuten umrunden kann ;)
Aber wunderschön =)
Leider hatte ich nur den
Abend und die Nacht dort, da ich am nächsten und letzten Tag noch
eine Segeltour gebucht hatte.
Wir sind damit zur Insel
gefahren, auf der Tom Hanks „Castaway“ gedreht hat und haben dort
ein wenig ausgespannt. Kein schlechter Ort zum verschollen gehen ;)
Außerdem waren wir noch
in einem kleinen Dort zur Cava Zeremonie mit den Einwohnern.
Eine kurze Erklärung zu
der ganzen Cava Geschichte. Cava (ich weiß nicht mal genau wie mans
schreibt) ist ein Pulver, das aus einer Wurzel hergestellt wird und
ein schwaches Sedativum enthält (klingt jetzt wilder als es ist).
Die Einwohner Fijis mixen das dann mit Wasser, füllen es in eine
Kokosschale und trinken das Zeug, das aussieht wie Schlammwasser,
gefühlt den lieben langen Tag. Wenn man die Schale gereicht bekommt,
muss man „Bula“ (was sonst...) rufen, in die Hände klatschen und
dann auf ex trinken (weil sonst die Zunge taub wird). Wenn man die
Schale zurück gibt, klatscht man noch drei mal und das wars dann.
Den Aussagen der Fijis (-aner - ??) zufolge, müsste man etwa 50
Schalen Cava trinken, um etwas von der Droge zu spüren, die es
enthält. Hab ich lieber mal nicht ausprobiert, das Zeug schmeckt
nämlich fürchterlich!
Ansonsten war der
Dorfbesuch eher eine reine Verkaufsveranstaltung, da die Damen aus
dem Dorf dort Schmuck und andere Souvenirs verkaufen. Leider nichts
wirklich schönes dabei.
Zurück auf dem Boot gabs
dann noch eine kleine Show, da einer der Jungs Kokosnüsse mit seiner
Handkante zerschmettern kann. Recht hilfreiche Fähigkeit bei all den
Palmen schätze ich ;)
Tiefenentspannt und erholt
ging es dann abends für mich direkt schon wieder zum Flughafen. Bye
bye Fiji – hey Los Angeles!
Ich hatte zwar nur
zweieinhalb Tage hier, habe aber, da ich ja ohnehin kein Stadtmensch
bin, schon das Gefühl, dass ich alles gesehen habe, was ich wollte.
Mein Hostel war
glücklicherweise in Santa Monica, wo es mir mit Abstand am besten
gefallen hat. Direkt zwischen Shoppingpromenade und Pier. Schön!
Ich habe dort Mari aus
Norwegen kennen gelernt und wir sind dann an meinem ersten
„richtigen“ Tag gleich morgens nach Beverly Hills gefahren.
Leider hat uns die Hosteltante dort zur Shoppingmall geschickt und da
wir nicht auf shoppen aus waren (genug Geld verschleudert...), sind
wir nur ein wenig dort in der Nähe durch die Gegend, wo es leider
nicht viel zu sehen gab.
Nach einer Weile haben wir
deshalb beschlossen, uns auf den Weg nach Hollywood zu machen und
sind zum Walk of Fame.
Man sieht es kaum, aber
das ist der Stern von Johnny Depp <3
Von dort gabs auch einen
Blick aufs Hollywood Sign – check.
Dann hat uns ein Typ
angequatscht und gefragt, ob wir nicht Gäste in einer TV Show sein
wollen, völlig kostenlos - bei Jimmy Kimmel. Wir dachten das wäre
sicher lustig und haben uns angestellt. Blöderweise wurde uns eine
geschlagene Stunde später dann eröffnet, dass leider keine Plätze
mehr frei wären. Na danke!
Generell hatte ich mir
Hollywood und all das irgendwie glamouröser vorgestellt. Es hat mich
irgendwie ein wenig an den Kiez in Hamburg erinnert. Jede Menge
trashige Läden und verrückte Leute. Etwas überbewertet in meinen
Augen!
Tag zwei wollten wir dann
am Strand (bzw der Promenade) verbringen. Wir sind also runter zum
Pier und von dort aus zum Venice Beach gelaufen. Das war tatsächlich
sehr cool. Die Promenande ist richtig schön und alles ist ganz Klischee amerikanisch - riesig und weit.
Die Promenade am Venice
Beach ist dagegen etwas ghettomäßig, Graffiti, lauter Leute, die
einem Gras oder sonstigen Mist verkaufen wollen und viele Läden mit
Billigshirts voller noch billigerer Aufdrucke. Es gab aber super viel
zu sehen und wir sind eine ganze Weile dort herumspaziert!
So viel für jetzt =) ich
bin sehr gespannt, was mich in den USA noch erwartet. Meine Eindrücke
bisher:
- Amerikaner haben ein schwarzes Loch im Bauch oder essen einfach gern zig Mal das Gleiche – gigantischste Portionen der Welt!
- Alles was man so aus Filmen kennt, gibt es hier tatsächlich. Egal wie verrückt, bescheuert oder abwegig es erscheint! Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten...
- Wer dachte, die Asiaten seien gut darin, einem etwas anzudrehen, war noch nicht in den USA!
Bis bald meine Lieben! Ich
umarme euch!!